Dörfer und ländliche Siedlungen müssen künftig mehr denn je den strukturellen Wandel bewältigen.
Während stadtnahe Gemeinden häufig mit dem Problem der "Verstädterung", der schleichenden Überformung des Dörflichen durch Verkehrsplanungen und kostengünstige Baulandreserven konfrontiert werden, sind viele stadtferne Dörfer von Bevölkerungsrückgang und Überalterung betroffen. Hinzu kommt der Strukturwandel in der Landwirtschaft, oft verbunden mit der Einordnung von gewerblichen Elementen oder Anlagen der Energiegewinnung in die Dorflage.
Dorferneuerungskonzepte können vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Kassen nur noch beschränkt auf Zuwendungen und Infrastrukturförderung setzen. Auch die Hoffnung, üppige Baulandausweisungen allein würden dem Bevölkerungsrückgang begegnen, führt kaum mehr weiter.
Unser Büro konzentriert sich deshalb auf die Bearbeitung kleinteiliger Konzepte unter Einbeziehung örtlichen Engagements und sozialer Initiativen, kombiniert mit noch möglichen öffentlichen Investitionen. Das bauliche Erbe, die Entwicklung der Landwirtschaft, die landschaftlichen, touristischen und baulichen Potentiale, die soziale Entwicklung und die infrastrukturelle Versorgung sind wichtige Entwicklungsfaktoren, die realistisch eingeschätzt werden müssen. Gerade in Dorfgemeinschaften halten wir die diskursive Erarbeitung von Entwicklungsperspektiven für wichtiger als gestalterische Idealpläne.
letzte Änderung: 13.08.2024